Konzerte 2009
Die Konzertreihe ad hoc music hat sich als fester Bestandteil der Münchner Musikszene etabliert.
Auch in diesem Jahr wird Ihnen eine begeisterte Veranstaltergemeinschaft mit ad hoc music 2009 improvisierte Musik in ihrer schillernden Vielseitigkeit präsentieren.
Die Kooperationspartner dieser Konzertreihe, der Verein Offene Ohren e.V., der Jazzclub Unterfahrt, die Klanggalerie t-u-b-e sowie das Kulturreferat der Stadt München laden internationale Stars und vielversprechende Newcomer der Szene ein.
Freuen Sie sich mit uns auf einen spannenden musikalischen Herbst 2009:
Samstag, 12. September 2009 – Klanggalerie t-u-b-e
Ensemble 2013
Wolfgang Schliemann, Schlagwerk (D)
Joachim Zoepf, Sopransaxofon, Bassklarinette (D)
Ulrich Phillipp, Bass (D)
Das Ensemble 2013 wurde im Jahre 2006 von Joachim Zoepf gegründet. Stilistisch bewegt es sich in der Neuen Improvisierten Musik. Die expressive Energie des free Jazz mit dem Klangreichtum der Neuen komponierten Musik verbindend, bildete sie sich in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ein eigenständiges musikalisches Genre heraus.
Dem Ensemble 2013 gelingt die Gratwanderung zwischen diesen Polen immer wieder aufs Neue. Dieses Trio sucht die Herausforderung, auch in interdisziplinären Projekten, vor allem mit Tanz und Performance. Sympathisch dabei ist die Transparenz und Offenheit der Kommunikation untereinander und mit der immer neuen Konzertsituation. Zögern, Suchen, Euphorie, kindliche Spielfreude, Lust am Experiment auf der Basis langjähriger Vertrautheit und handwerklicher Meisterschaft vermittelt sich ungefiltert und spontan.
Veranstalter: Offene Ohren e.V.
Donnerstag, 17. September 2009 – Jazzclub Unterfahrt
Bauer Bauer
Conny Bauer, Posaune (D)
Johannes Bauer, Posaune (D)
„Unser Duo-Spiel ist aus dem Doppelmoppel-Quartett hervorgegangen, in dem Johannes und ich als Posaunisten gemeinsam mit Uwe Kropinski und Joe Sachse an der Gitarre spielen. Dass mein 11 Jahre jüngerer Bruder es geschafft hat, neben mir eine völlig andere Musik zu entwickeln, ist eine ungeheure Leistung!”
(Conny Bauer)
„Dem Duo geht es nicht um das Aufführen fixer Kompositionen, sondern um zwei Menschen, die ihre jahrzehntelange Erfahrung mit improvisierter Musik in den Raum stellen”
(Ulrich Stock 1995)
„Conny Bauers brillante Technik mit Zirkularatmung und mehrstimmigem Spiel, Kaskaden an Tonrepetitionen und virtuosen musikalischen Linien, ringen zu jeder Zeit Bewunderung ab.”
(Herbert Heil 2004)
„Johannes Bauer krächzt, schnarrt, schreit, lässt sich immer disharmonischere Tonfolgen einfallen und begeistert immer wieder mit seinem imaginären und verzweifeltem Selbstgespräch mit der Posaune”
(Peter Bastian 2008)
Veranstalter: Jazzclub Unterfahrt
Donnerstag, 08. Oktober 2009 – Klanggalerie t-u-b-e
Barre & Malcolm
Barre Phillips, Bass (US/F)
Malcolm Goldstein, Violine (CDN)
Das Zusammentreffen des Geigers Malcolm Goldstein mit dem Bassisten Barre Phillips war schon etwas Ungewöhnliches. Auf dem Densités Festival im französischen Metz entstand diese Duo-Konstellation umständehalber und eher zufällig. Aber dies war eine Initialzündung. Anderthalb Jahre später traf man sich wieder, um die erkannte musikalische Seelenverwandtschaft auf einer kleinen Tournee durch Südfrankreich zu vertiefen.
Beide sind US-Amerikaner, etwa im gleichen Alter, und beide lebten und arbeiteten in den 1960er Jahren in New York City (wo sie sich nie über den Weg liefen). Beide arbeiteten intensiv mit zeitgenössischem Tanz, und beide fanden damals zur freien Improvisationsmusik - Goldstein aus der zeitgenössischen Neuen Musik, Phillips über den Free Jazz. Und beide tauschten in den 70er Jahren die Metropole New York mit ländlicher Abgeschiedenheit, ohne Telefon, ohne Strom: Goldstein in Vermont / USA, Phillips in der französischen Provence.
Erstmals besteht nun hier in München eine rare neue Gelegenheit zur Erforschung dieser Parallelen!
Veranstalter: Offene Ohren e.V.
Donnerstag, 22. Oktober 2009 – Jazzclub Unterfahrt
1000
Jan Klare, Flöte, Klarinette, Saxofone (D)
Bart Maris, Trompete (B)
Wilbert de Joode, Bass (NL)
Michael Vatcher, Schlagzeug (USA/NL)
Diese Band heisst 1000 weil sie 2004 aus einer Konzertreihe mit dem Titel 1000 Jahre Jazz geboren wurde, weil 1000 eine starke Zahl ist und weil es digitaler nicht geht.
Den Grundstock des Repertoires von 1000 bildeten zuerst sehr speziell interpretierte Kompositionen aus der klassischen Musik, zum Beispiel aus der Gregorianik, von Bach, Wagner, Monteverdi und anderen. Nach und nach kamen andere Stücke von Jan Klare dazu, die sich mit der Besonderheit dieser Besetzung auseinandersetzen.
Diese lässt vielleicht Assoziationen an das legendäre Quartett von Ornette Coleman aufkommen, ganz falsch ist das nicht, aber 1000 klingt deutlich anders. Auf markante Weise gehen hier Komposition und ihre improvistorische Weiterentwicklung Hand in Hand. Die Stücke sind deutlich, doch niemals gleich. Die Instrumente wechseln ständig ihre Rollen, die Musik bleibt immer handfest.
Veranstalter: Jazzclub Unterfahrt
Freitag, 23. Oktober 2009 – Klanggalerie t-u-b-e
Team Up
Chris Heenan, Altsaxofon, Kontrabass-Klarinette (US/D)
Jeremy Drake, Gitarre (US/D)
Michael Vorfeld, Perkussion, Saiteninstrumente (D)
Team Up ist ein elektroakustisches Trio von Jeremy Drake (Los Angeles), Chris Heenan (Berlin) und Michael Vorfeld (Berlin).
Nach einer Phase, in der Drake und Heenan unterschiedliche Perkussionisten (Brian Christopherson, Jerome Bryerton, Andreas Axelsson, Martin Blume, Tatsuya Nakatani) als Triopartner wählten ist Michael Vorfeld seit 2005 festes Mitglied des Teams. Dabei trägt er durch die Verbindung von Perkussions-Instrumenten und selbst entworfenen Saiten-Instrumenten maßgeblich zu der Klang-orientierten Ästhetik von Team Up bei.
Die Musik von Team Up lebt von der Durchdringung elektroakustischer und rein akustischer Klänge und changiert zwischen äußerst filigranen Klanggebilden und kraftvollen Klangwänden. In seinen Konzerten präsentiert sich das Trio als eindringlicher Live-Act, der seine Zuhörer in den Bann atmosphärisch dichter Texturen und Klangschichtungen zieht.
Veranstalter: Offene Ohren e.V.
Mittwoch, 11. November 2009 – Unterfahrt
Sol 12
Luc Ex (Bassgitarre ), Ingrid Laubrock (Saxofon), Johannes Bauer (Posaune), Franz Hautzinger (Trompete), Isabelle Duthoit (Klarinette), Veryan Weston (Klavier), Hasse Poulsen (Gitarre), Rozemarie Heggen (Kontrabass), Mandy Drummond (Viola), Hannah Marshall (Cello), Tatiana Koleva (Marimba), Tony Buck (Schlagzeug)
Luc Ex und Veryan Weston bilden den Kern des Ensembles, das in seiner kammermusikalischen Besetzung sowohl klangliche Balance als auch Vielseitigkeit verspricht.
Zwölf exzeptionelle Musiker durchstreifen Räume komponierter und frei improvisierter Musik, bewegen sich zwischen eruptiven solistischen Aktionen und orchestralem Zusammenspiel. Lyrische Passagen treffen in der Musik von SOL 12 auf pulsierenden Free Jazz, immer wieder blitzen Reminiszenzen an Swing und Pop auf. Das Gesamtbild präsentiert sich spannungsgeladen und höchst dynamisch.
Veranstalter: Jazzclub Unterfahrt
Freitag, 20. November 2009 –Klanggalerie t-u-b-e
Clarinet 3
Michael Thieke, Altklarinette, Klarinette (D)
Gebhard Ullmann, Bassklarinette (D)
Jürgen Kupke, Klarinette (D)
Das wohl Augenfälligste an der Musik von Gebhard Ullmanns Clarinet Trio ist die Besetzung: Drei Klarinetten pur. Kein Streicher, kein Piano, kein Schlagzeug. Ein Trio im klassischen Sinn, ohne Zugeständnisse an Entertainment-Schnickschnack. Also auch keine Elektronik. Und ebenso keine billigen Appelle an Zeit'Geist', oder was sonst Stimmung macht.
Das Spiel des Trios besticht durch flüssige Virtuosität in entspannter Atmosphäre. Die Musik kommt ideenreich komponiert und sensibel improvisiert daher. Sie kann auch growlen, laut malen und melodisch swingen. Sie braucht keine special effects. Sie besticht durch Ideenreichtum und meisterliche Spieltechnik.
Veranstalter: Offene Ohren e.V.
Montag, 30. November 2009 – Klanggalerie t-u-b-e
Denley & Myhr
Jim Denley, Saxofone, Flöten, Klarinetten (AUS)
Kim Myhr, Gitarren, mech. Effekte (N)
Ein Zusammentreffen maximaler Gegensätze, so scheint diese Duokonstellation Jim Denley & Kim Myhr oberflächlich betrachtet zu sein. Zwei Generationen, zwei diametrale geografische Herkunftswelten treffen hier mit Saiten- und Blasinstrumenten aufeinander.
Und überraschenderweise: Das Resultat ist so homogen, melodisch, spielerisch, aufeinander eingehend, dass man versucht ist zu glauben, hier wurden durchstrukturierte Kompositionen erarbeitet. Nichts dergleichen.
Bei Liveauftritten wie auch auf ihrer im Frühjahr erschienenen ersten CD gibt es keine verbalen Konzepte, die die beiden Musiker vereinbaren. Demzufolge helfen auch Begriffe aus der Notierten Musik wie Ostinato, Melodie, Harmonie, Rhythmus, Takt hier nicht wirklich weiter - „I´m happier not knowing” sagt Denley zu solchen Erklärungsversuchen. „Tanz” ist vielleicht eher ein erklärender Begriff als „Sprache” für das, was hier geschieht: Weniger analytisches Sezieren als körperliche Gesamtheit macht dieses Duo aus.
Veranstalter: Offene Ohren e.V.